Der Marketing- und Strategiekreis der Stadt Weil am Rhein hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Bekanntheitsgrad der Stadt zu erhöhen und ihre Attraktivität für ein internationales Besucherpublikum zu steigern. Mit Hilfe aller in diesem Gremium beteiligten Verbände und Institutionen ist deshalb 1998 unter dem Motto „Weil am Rhein - Stadt der Stühle“ ein neues Stadtmarketingkonzept beschlossen und eingeleitet worden.
Der Stuhl ist in unserem Kulturraum schon seit vielen Jahrhunderten ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand, der von jedermann benutzt, aber im Alltag nicht mehr wahrgenommen wird.
Trotz seiner Selbstverständlichkeit haben sich immer wieder teils anonyme, teils bekannte Gestalter mit der komplexen Aufgabe befasst, einen Stuhl zu entwerfen. Auf diese Weise sind unzählige Varianten unseres klassischen Sitzmöbels entstanden. Stets aufs neue erregen sie unsere Aufmerksamkeit und wecken das Bedürfnis „Platz zu nehmen“. Der Stuhl kann also auf eine lange und äußerst vielfältige Geschichte zurückblicken, die auch in der Zukunft noch fortgeschrieben wird - sei es durch neue Formfindung, durch neue Materialien oder durch neue Herstellungstechniken.
In Weil am Rhein wird seit rund 50 Jahren Stuhlgeschichte geschrieben. Am Produktionsort, auf dem Gelände der Firma Vitra, entstand im Laufe der Zeit ein einzigartiges Architektur-Ensemble. Zusammen mit dem Vitra Design Museum, das wechselnde Ausstellungen zur Geschichte des Möbeldesigns präsentiert, zählt es heute unbestreitbar zu den Hauptattraktionen von Weil am Rhein. Jahr für Jahr lockt es zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland in die Stadt im Dreiländereck. Was lag also näher als das Produkt Stuhl in den Mittelpunkt eines neuen Stadtmarketingkonzeptes zu stellen?
Ziel der Konzeption ist, das Produkt Stuhl im Stadtbild auf ein möglichst eindrückliche Art und Weise dem Bürger, Gästen und Besuchern der Stadt Weil am Rhein präsent zu machen.
Dazu wurden im Auftrag lokaler Gewerbetreibender sogenannte Maxiaturen produziert und über das gesamte Stadtgebiet verteilt aufgestellt. Bei den Maxiaturen handelt es sich um vergrößerte Nachbauten bedeutender Stuhlentwürfe im Maßstab 1,5:1 bis 8:1. Bei Auswahl und Produktion der Stühle hat das Vitra Design Museum das Projekt unterstützt, damit die 100%ige Originalität dieses „Freilichtmuseums der Stühle“ gewährleistet ist.
Im November 1999 konnten die ersten 9 Stühle im Rahmen einer internationalen Presse- konferenz enthüllt und eingeweiht werden. Die Aktion stieß beim Gewerbe und den Bürgern der Stadt auf ein äußerst positives Echo. Seither sind zahlreich weitere Maxiaturen entstanden.